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Noch einmal mit dem Leben davongekommen

Antworten im Thema: 12 » Der letzte Beitrag (3. September 2015, 21:18) ist von patman1.

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patman1

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Freitag, 17. Mai 2013, 21:20

Noch einmal mit dem Leben davongekommen

Hallo liebe Trucker Fans,

heute habe ich wieder eine neue Geschichte von meiner letzten Tour für euch zum mitfiebern. Bevorich allerdings zum Tourbericht komme, möchte ich euch erst noch kurzberichten, warum ich jetzt einen DAF XF „Limited Edition“ fahre.Meine letzte Tour mit dem Scania führte mich von Paris nachBratislava. Nachdem ichdort abgeladen hatte, hatte ich mich für dieNachtruhe auf einen kleinen Parkplatz gestellt. Am nächsten Morgenwachte ich im Krankenhaus auf. Meine Knochenschmerzten wahnsinnig.Als ich so halbwegs zu mir gekommen war, sprach mich eine Polizistinan und erklärte mir, dass man mich in der Nacht betäubt auf dem
Parkplatz gefunden hat. Von dem Scania und dem Sattelauflieger fehltjede Spur. Ich konnte das anfangs gar nicht glauben. Kurz darauf trafdann auch schon Jenny, meine Freundin und gleichzeitig auch dieDisponentin meines Transportunternehmens, im Krankenhaus ein. Sie warvöllig schockiert, als sie mich imKrankenbett liegen sah. Insgesamtlag ich eine Woche im Krankenhaus. Jenny kümmerte sich um die ganzeAbwicklung mit der Versicherung, so dass ich mich im Krankenhauserholen konnte. Nachdem wir wieder in Deutschland angekommen waren,teilte mir Jenny mit, dass sie es besser finden würde, wenn ichzukünftig im Büro bei ihr bleiben würde und den Fahrerjob an denNagel hängen würde. Diese ganze Diskussion endete in unserem erstenrichtigen Krach. Die darauffolgenden Wochen waren für mich dann dieabsolute Hölle. Ich sehnte mich wieder danach eine Fahrerkabine zuerobern und auf große Touren zu gehen. So kam es also dazu, dassschon bald die Diskussion anstand welchen neuen LKW ich mir holenwürde. Während der intensiven Recherche stieß ich dann auf den DAFXF. Nachdem wir bei dem örtlichen DAF Händler auf seinem Hof dieausgestellten Modelle begutachtet hatten, fiel meine Entscheidungsofort auf das Sondermodell „LimitedEdition“. Bereits zweiWochen nach dem Kauf packte ich wieder meine Klamotten und räumtemeine Fahrerkabine ein. Jenny hatte aber immer noch ein mulmiges
Gefühl bei der ganzen Sache. So bekam ich auch erst einmal nur Touren innerhalb Deutschlands. Allerdings dauerte es gar nicht lange,bis ich auch wieder meine ersten Touren ins Ausland bekam.


Es war bereits mitten in der Nacht alsich mit meinem Kühlauflieger Lyon erreichte. Zu meinem Glück wurdein der Niederlassung von LKW Walter rund um die Uhr gearbeitet, sodass ich den Auflieger ohne große Wartezeit direkt an die Rampefahren konnte, wo ich ihn dann auch abgestellt habe. Ich war bereitshundemüde gewesen und meine Schichtzeit war auch schon fast vorbei.Es blieben noch zirka zweieinhalb Stunden an zulässiger Fahrzeitübrig. An Feierabend war aber leider noch lange nicht zu denken.Bereits am Tage hatte mich Jenny informiert, dass ich noch in derNacht bei der Firma CAT einen Tieflader mit einem Kettenbagger
aufnehmen muss, der dann bis spätestens Mittwochabend in Berlin seinmuss. Ich hatte absolut keine Lust mehr mich noch mit meinem LKWaufzumachen und die Firma CAT zu suchen. Ich wollte einfach nur nochin die Falle gehen und schlafen. Ich fragte den Lagermitarbeiter, derauch etwas Deutsch konnte, wo denn die Firma CAT zu finden ist. Ererklärte mir, dass ich nur zwei Querstraßen weiter fahren müsste.Der Nachtportier bei der Firma CAT öffnete mir die Tore zum
Werksgelände. Ich koppelte dann den Tieflader samt dem Bagger an,besorgte mir für die Fahrt noch schnell frisches Wasser und holtedie Papiere beim Nachtportier ab. Dann ging es auch schon los.



Nachdem ich dann mit meinem DAF dasOrtsausgangsschild von Lyon passiert hatte, ging es erst einmal überdie Landstraße zur Autobahn. Es war stockdunkel, so dass ich auchnicht allzu schnell fahren konnte. Die Müdigkeit meldete sich miteinem Schlag zurück. Ich hatte nur noch den Wunsch endlich dieAutobahn zuerreichen, um mir dann dort einen Übernachtungsplatz zusuchen. An der Stelle muss ich auch zugeben, dass ich eher so derAutobahntyp bin. Landstraßen fahre ich nicht so gerne, aber leiderlässt sich das nicht vermeiden.





Langsamwurde es draußen schon immer heller. Ich war mittlerweile so müde,dass mir schon zwischendurch mehrmals kurz die Augen zugefallenwaren. Dann endlich kam auf meinerStraßenseite eine Tankstelle.Hinter der Tankstelle befanden sich dann auch noch 2 LKWStellflächen, die auch noch frei waren. Also setzte ichschnurstracks den Blinker rechts zum Abbiegen. Meine Fahrzeit warmittlerweile auch so gut wie am Ende. Der Dieselpreis mit 1,48 Eurohielt sich auch noch einigermaßen in Grenzen. Nachdem ich denDiesel- und den Adbluetank voll gemacht hatte, parkte ich dann meinenTruck auf einer der Stellflächen, zog die Gardinen zu und kroch sofort nach hinten in die Koje.






AmDienstagnachmittag ging es dann weiter. Leider konnte ich mich nichtduschen, da die Tankstelle keine Duschen besaß, sondern nur einekleine Toilette mit einem kleinen Waschbecken. Zu meinem Übel wardie Toilette so schmutzig, dass mir gleich alles verging. Das ging jaschon wieder mal gut los. Also entschied mich für eine Katzenwäsche,setzte mir dann noch einen Kaffee auf und fuhr dann los. Vor mirlagen nun wieder 11 Stunden Fahrzeit.




AmNachmittag genoss ich dann den wunderschönen Ausblick auf dieLandschaft. Das war wieder einer der Momente, der mir immer wiedervor Augen führt, dass ich für das Leben in einem normalen Büro mitimmer denselben Kollegen nicht geschaffen bin. Ich brauche dieFahrerei einfach. Und mit Jenny habe ich eine erstklassige Bürokraft,die den ganzen Laden schmeißt und mir damit den Rücken auch freihält.




AmAbend war es dann mal wieder soweit. Einer der lieben Fahrerkollegenwar wieder mal mit anderen Sachen beschäftigt, als mit dem Steuernseines Sattelschleppers. Ich musste auf die Überholspur ausweichen,weil der Kollege immer langsamer wurde. Beim Vorbeifahren schaute ichdann noch kurz bei ihm in die Kabine. Auf dem Tischevorne stand derLaptop aufgeklappt. Der Fahrer schaute sich gerade eineSportübertragung an. Ich dachte mir nur so, bloß weg hier, bevorder noch auf deine Spur rüberzieht.




Kurzvor Ende der Schichtzeit fing es dann auch noch an zu regnen. Um 1:25Uhr in der Nacht machte ich dann Feierabend. Ich hatte mir wieder
eine kleine Tankstelle ausgesucht, an der auch noch Stellflächen fürLKW frei waren. Bevor ich mich schlafen legte, kontrollierte ich nochkurz meinen Facebook Account. Einer meiner Fahrer aus derNiederlassung in Berlin hatte mir eine Nachricht geschickt, in der erein Grillabend für das nächste Wochenende vorschlug. Er schriebmir, dass er auch gerne die Fahrerkollegen aus der Niederlassung inDresden dazu einladen möchte. Ich fand die Idee sehr gut. Ich
antworte noch kurz auf die E-Mail und gab mein Okay. Dann legte ichmich schlafen.





GegenMittag hatte ich die Abladestelle des Baggers in Berlin schon fasterreicht. Vor mir lagen noch 15 km Fahrstrecke.




Nachdem ich denTieflader mit dem Bagger abgeladen hatte, machte ich mich dann auf zumeinem Firmengelände. Als ich dort ankam, sah ich schon Jennys
schwarzen Mini auf dem Gelände stehen. Vom Büro aus hatte sie michschon gehört beziehungsweise auch gesehen. Ich fuhr meinen DAFdirekt in die Halle.





In dem Moment ging auch schon die Fahrertür aufund Jenny kam die Stufen hochgeklettert, um mich zu begrüßen.


Das war wieder eine Geschichte von mir. Ich hoffe, dass sie euch gefallen hat. Bis denne

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »patman1« (17. Mai 2013, 21:55)


coloniadenoche

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Sonntag, 19. Mai 2013, 09:43

Deine Geschichte in allen Ehren, aber Du kannst nicht für jede neue Geschichte ein neues Thread öffnen.
Du hast mit dieser schon 3 Threads offen.
Du musst alles in einem verfassen, so wie Chloro, Teima, Winter oder Leon. Schön an die Regeln halten...... ;)
MfG Miguel-Angel (coloniadenoche) :beer: Skinversuche von coloniadenoche

"Dort konnten wir nicht leben und hier sterben wir vor Sehnsucht zurück zukehren.", Paco Martinez Soria (span.Schauspieler) 1976.
"Allí no podiamos vivir y aquí nos morimos de ganas por volver.", Paco Martinez Soria 1976.

patman1

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Montag, 5. August 2013, 20:38

Mit 730 PS quer durch Europa

Hallo liebe Truckerfreunde,

heute möchte ich euch für eine Woche auf eine Tour quer durch Europa mitnehmen. Nachdem ich zwei Tage frei hatte, ging es am Samstag spätabends wieder los. Ich hatte die zwei freien Tage gemeinsam mit Jenny, der Disponentin meiner Firma verbracht. Obwohl wir uns nicht oft sehen konnten, da ich ja immer unterwegs war, lief es in unserer Beziehung absolut super. Sie war die erste Frau gewesen, die sich nicht daran störte, mich die ganze Woche über nicht zu sehen.
Darüber hinaus war sie für mich natürlich in der Firma eine große Unterstützung. Trotzdem fiel mir der Abschied von ihr wieder schwer, als ich unsere Wohnung verließ und in die Halle ging, in der mein zweites Zu Hause stand. Nachdem der Motor warm gelaufen war und ich die Abfahrtskontrolle durchgeführt hatte ging es los.


http://abload.de/img/ets2_010700cxpo.jpg

Bevor ich das Speditionsgelände verließ, machte ich noch kurz an der firmeneigenen Tankstelle halt. So konnte ich doch noch den einen oder anderen Cent sparen.

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Als erste Ladung für die neue Woche warteten 23 t Kartoffeln auf mich. Diese sollte ich in die Schweiz, genau nach Geneve, bringen. Also koppelte ich den Auflieger an und fuhr mit meinem Gespann vom Hof der Verladefirma in die dunkle Nacht. Toll dachte ich, während andere Leute jetzt schlafen schlag ich mir
die ganze Nacht und die Kilometer um die Ohren.

http://abload.de/image.php?img=ets2_0107326xfa.jpg

Gegen 6.00 Uhr am Sonntagmorgen hatte ich dann meinen absoluten Tiefpunkt erreicht. Ich war hundemüde, doch an Pause war noch lange nicht zu denken. Außerdem meldete sich auch mein Magen bei mir. Da ich es schon immer gewöhnt war morgens zu frühstücken, wollte mein Magen natürlich, dass ich ihm eine
Kleinigkeit zuführte. Um kurz nach 8.00 Uhr hatte ich mir dann einen Stellplatz gesucht. Ich holte mir noch ein frisch belegtes Baguette und einen Latte Machiatto und haute mich dann hinten ins Bett.


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Nachdem ich dann Sonntagabend den Trailer mit den Kartoffeln abgeladen, fragte ich den Lagerchef, ob der Trailer mit den 21 t Erbsen für England schon fertig ist und angekoppelt werden kann. Der Lagerchef teilte mir mit, dass alles fertig ist und ich sofort wieder los kann.


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Auf meinem Weg zum Eurotunnel in Calais begleitete mich ein wunderschöner Vollmond. Bei dem Anblick dieses Mondes wurde mir wieder einmal klar, warum ich meinen Job so sehr liebte, auch wenn man nicht selten Tage von über 10 Stunden hatte. Der beiläufige Blick auf das Navi zeigte mir an, dass ich noch über 900 km von meinem Ziel in Sheffield entfernt war.

http://abload.de/image.php?img=ets2_01078yflyr.jpg

Am Montagabend um kurz nach halb sechs hatte ich endlich den Eurotunnel erreicht. Nachdem ich meine Karte bei einem sehr unfreundlichen Verkäufer abgeholt hatte, fuhr ich dann Richtung Zug. Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich diese Fahrten nach England überhaupt nicht gern machte. Mir graute es jetzt schon wieder, wenn ich nur an den Linksverkehr dachte. Ich wollte nur ein: So schnell wie möglich wieder weg von England!


http://abload.de/image.php?img=ets2_0108290az4.jpg

Ich war so froh, als ich endlich die Firma erreichte und abladen konnte. Kurz vor dem Erreichen der Firma erhielt ich einen kurzen Anruf von Jenny, die mir meine nächste Ladestelle mitteilte. Als nächstes sollte ich Gummireifen für Rostock laden. Auf meinem Rückweg machte ich mit meinem Smartphone noch ein Bild von der schönen Landschaft. Bislang hatte ich mit dem Wetter auch Glück. Es war die ganze Zeit immer sonnig. Teilweise wechselte sich die Sonne mit den Wolken ab. Das letzte Stück rüber zum Festland ging es dann mit der Fähre.

http://abload.de/image.php?img=ets2_010853exce.jpg

http://abload.de/image.php?img=ets2_010866ybgo.jpg

Wieder auf dem Festland unterwegs, sah ich dann am frühen Mittwochmorgen einen wunderschönen Sonnenaufgang.

http://abload.de/image.php?img=ets2_010886ra7o.jpg



Nach dem Abladen der Gummireifen in Rostock wartete bereits eine neue Ladung auf mich. Für eine Firma in Dresden sollte ich Satteltieflader transportieren.
Das Gemeine an dieser Tour, dass ich genau an Berlin vorbeifahren musste. Als ich die Tafel mit der Ausschilderung für Berlin sah, wäre ich am liebsten abgefahren.
Zurück nach hause, ab ins Bettchen.

http://abload.de/image.php?img=ets2_01091hkzvk.jpg

Nach dem Abladen in Dresden ging es denn sofort weiter. Auf mich wartete bereits ein vollgeladender Auflieger mit Milchpulver, der runter nach Stuttgart gebracht werden sollte.


http://abload.de/image.php?img=ets2_01092bxbyp.jpg

In Stuttgart bekam ich dann einen Auflieger voll beladen mit Reis für Polen. Jenny sagte mir am Telefon, dass dies die letzte Tour ist. Danach gibt es erst einmal
keinen Anschlussauftrag. Ich teilte ihr am Telefon mit, dass ich echt richtig fertig sei und dringend ein paar Tage Erholung benötige.
Auf dem Weg nach Polen durchfuhr ich dann noch diesen wunderbaren Tunnel.

http://abload.de/image.php?img=ets2_0109638ywv.jpg

Kurz vor Erreichen der Abladestelle konnte ich noch einen Blick auf die Skyline von Szczecin werfen.

http://abload.de/image.php?img=ets2_010990jx8y.jpg

Und als hätte ich es geahnt, kam es dann an der Abladerampe noch zu einer Verzögerung. Die Rampe, an der ich abladen sollte wurde noch von einem anderen Sattelzug blockiert, der sich verspätet hatte. Also hieß es jetzt erst einmal Zwangspause. Dann nach einer Stunde wurde ich endlich aufgefordert an die Rampe zu fahren. Ich koppelte den Trailer ab und machte mich dann nur mit meiner Zugmaschine auf den Rückweg nach Berlin. Am Freitagnachmittag war
ich dann auch endlich in Berlin.

http://abload.de/image.php?img=ets2_01103axlmi.jpg

Nun hieß es noch den LKW in die Halle fahren, ein bisschen Papierkram erledigen und dann Feierabendmachen.
Das war sie wieder meine Geschichte,
diesmal von einer ganzen Woche. Bin selbst erstaunt, wieviel man sozusammenschreiben kann.

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kinas

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Dienstag, 13. August 2013, 13:38

Nicht schlecht. :) Aber wenn ich Fotos mache, dann würde ich immer das Navi ausschalten. (F3)

RedBull

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Dienstag, 20. August 2013, 17:31

Schöne Story weiter so ^^

Greetz Markus

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patman1

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Montag, 2. Dezember 2013, 22:00

Wochenende wieder draußen anstatt zu Hause

Hallo liebe Trucker Fans,

heute gibt es wieder einen neuen Tourbericht.
Dieses Mal bin ich als Chef meiner kleinen Spedition mit dem allerneusten Truck
aus dem Hause Volvo unterwegs. Der neue Volvo FH ist wirklich absolut gut gelungen. Nun
zur Story.

Als mich der Wecker mitten in der Nacht aus dem Schlaf riss,
fühlte ich mich wie erschlagen. Mir kam es so vor, als hätte ich mich gerade
erst vor 10 Minuten hingelegt. Ich hatte absolut keinen Bock aufzustehen. Den
Abend vorher hatte mich noch meine Disponentin Jenny angerufen und mir erklärt,
dass ich von Innsbruck eine Ladung Reis nach England bringen soll. Ich war
absolut sauer, für mich beziehungsweise für uns bedeutete das wieder, dass wir
das Wochenende wieder getrennt verbringen würden, und das ausgerechnet an dem
Wochenende, an welchem der 1. Advent ist. Allerdings mussten wir jeden Auftrag,
der gutes Geld brachte annehmen, da die wirtschaftliche Lage momentan nicht so
rosig aussah. Bei dem Gedanken an das Telefonat, stieg der ganze Ärger wieder in
mir hoch und mein Elan sank noch weiter nach unten.



Naja letztendlich
habe ich es dann doch geschafft den Auflieger abzuholen. Um 5.00 Uhr morgens
verließ ich das Werksgelände Richtung England. Ich versuchte nicht daran zu
denken, dass ich mein Ziel in England erst irgendwann am Freitagnachmittag
erreichen würde. Eigentlich hatte ich mir vorgenommen am Freitag noch den Truck
gründlich zu waschen. Das wars dann aber auch!

Nachdem ich die ersten
Kilometer mit meinem Truck zurückgelegt hatte, kam schon das nächste Ärgernis.
Ich musste die Mautstelle passieren. Was natürlich bedeutete, dass vom
Firmenkonto sofort wieder Kohle abgebucht wurde.



Nach der Mautstelle
wurde es aber auch nicht großartig beaser. Ich quälte mich mit meinem Truck über
die Landstraßen, die leider pro Richtung nur einspurig waren. Das bedeutete
natürlich auch, dass ich unnötig Zeit verlor. Naja wenigstens war das Wetter
gut. Zwischendurch rief mich Jenny kurz an, um sich zu erkundigen, ob mit der
Abholung des Aufliegers alles geklappt hatte.



Durch die überwiegende
Fahrt auf der Landstraße, bekam ich am Nachmittag dann das nächste Problem.
Meine Fahrzeit war voll und weit und breit war kein Parkplatz beziehungsweise
keine Tankstelle zu sehen. Als ich dann in Reims ankam, sah ich an der Straße
und in meinem Navi den Hinweis, dass sich ganz in der Nähe meiner Route ein
Hotel befinden würde. Also war mein nächster Weg zu dem Hotel. Leider war der
Parkplatz so komisch gebaut, dass ich mit meinem kompletten Sattelzug die
Zufahrt versperrt hätte, also blieb mir nichts anderes übrig als den Auflieger
abzukoppeln.



In der Nacht zu Freitag ging es dann wieder weiter. Die
ewigen Nachtfahrten setzten mir langsam ganz schön zu. Die Nachtfahrten fordern
enorm viel Konzentration von einem. Leider interessiert das die Verlader
beziehungsweise die Kunden überhaupt nicht. Bei denen heißt es nur, dass die
Ware pünktlich da sein muss. Meine nächste Station, war der Verladebahnhof, der
mich und meinen Volvo rüber nach England brachte.



Dieses Mal hatte ich
sogar mit dem Wetter Glück. Es war sonnig. Allerdings konnte ich bis zur
Entladestelle nicht direkt durchfahren, da die gesetzlich geregelte Fahrzeit
sich mal wieder dem Ende entgegen neigte. Also hieß es Parkplatzsuche. Ich fand
dann auch schnell eine Tankstelle mit LKW-Stellflächen. Bevor ich den Parkplatz
ansteuerte, musste ich erst einmal noch tanken.





Freitagabend ging es dann
endlich weiter. Ich hatte nicht einmal mehr 100 Kilometer bis zur Abladestelle.
Die erreichte ich dann auch endlich. Nachdem der Auflieger an der Rampe stand,
war erst einmal Feierabend für mich. Nun stand mir ein langes Wochenende in
England bevor, ohne Jenny.





Das war er wieder, mein Bericht von meiner
aktuellen Tour. Ich hoffe, dass er euch gefallen hat. Ich freue mich auf euer
Feedback.

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Sonntag, 22. Dezember 2013, 19:50

Knüppeln bis Weihnachten - Ein neuer Tourbericht

Hallo liebe Trucker Fans,

ich habe mir für euch wieder eine hoffentlich ansprechende Story ausgedacht. Diese hat, wie soll es anders sein natürlich auch mit Weihnachten zu tun. Das Weihnachtsfest rückt immer näher, trotzdem ist an Urlaub nicht zu denken, denn die Auftragsbücher sind voll. Das merkte ich wieder mal, als es für mich am Samstag um 21:33 Uhr hieß Endstation in Frankfurt am Main. Den Weg zurück in die Firma nach Dortmund hätte ich nicht mehr geschafft, da zum einen meine maximale Lenkzeit erreicht war und zum anderen gilt ja ab 22:00 Uhr das Wochenendfahrverbot für LKW. Und wieder einmal wurde mir klar, was das Wort selbständig bedeutet. Das bedeutet, man arbeitet ständig und immer selbst um den Laden am
Laufen zu halten. Wieder einmal war ich an dem Punkt, an dem ich mich fragte, ob das was ich machte wirklich einen Sinn hatte. Zu den
trüben Gedanken kam noch hinzu, dass sich eine Erkältung ankündigte. Ich hatte leichte Halsschmerzen. Super, das hatte mir
jetzt noch gefehlt. Am Sonntagvormittag telefonierte ich dann mit meiner Disponentin Jenny. Es war ein sehr langes Telefonat, in dem sie mich wieder aufbaute und mir zum tausendsten Mal erklärte, dass ich nicht allein bin und sie immer hinter mir stehen würde.Zum Ende unseres Gespräches teilte sie mir noch mit, dass meine neue Woche bereits Montag um kurz nach dreiviertel eins mitten in der Nacht
beginnen würde. Ich sollte 21 Tonnen Erbsen nach Lublin liefern.







Meine erste Pause für die Woche verbrachte ich dann am Montag kurz vor 10:00 Uhr. Die Halsschmerzen wurden inzwischen auch immer heftiger. Ich fühlte mich nach den 11 Stunden Fahrt auch fix und fertig. Ich füllte noch kurz das Fahrtenbuch aus und kroch dann sofort in das Bett meines kleinen Luxusappartements.





In Lublin wartete bereits eine Anschlusstour auf mich. Jenny hatte mir, während ich geschlafen hatte, alle Daten der Ladeadresse auf mein Smartphone geschickt. Zu meiner Freude ging bei der Abholung des Aufliegers für auch alles glatt. Diesmal hatte ich Käse für Kassel geladen.Das
Kühlaggregat des Aufliegers machte einen Mordslärm. Da es mir eh schon nicht gut ging, nervte mich dieses ständige Rattern richtig
ab. Wenigstens spielte das Wetter ganz gut mit.






Als ich mit dem Käse in Kassel ankam, war es bereits Mittwoch. Die Hälfte der Woche war geschafft. Nach dem Abladen meldete ich mich wieder bei Jenny. Sie teilte mir freudestrahlend mit, dass wir uns doch nicht erst am Wochenende sehen würden, sondern schon heute. Sie hatte keine
Anschlusstour für mich. Da meine Fahrzeit aber auch noch nicht voll war, fuhr ich mit meiner Zugmaschine zur Firma.




Allerdings sollte die kleine Zwischenpause nicht lange anhalten, denn am Abend sollte ich bereits schon wieder losfahren. Unser Logistikpartner Transinet hatte noch einen Eillieferung für Geneve. Um 23:00 Uhr am Mittwoch verließ ich dann mit dem Container voller Sägespäne das Firmengelände von Transinet.




Mittlerweile war die Erkältung nun auch komplett ausgebrochen. Zu den Halsschmerzen kam nun noch der Husten und eine verstopfte Nase hinzu. Ich betete immer wieder nur, dass kein Fieber hinzukommen würde. Das würde dann das Ende der Tour bedeuten. Am Donnerstagabend machte ich mich dann mit 15 Tonnen Speiseeis wieder auf den Rückweg nach Deutschland. Das Speiseeis war für Osnabrück bestimmt.





Wieder stand mir ein weiterer Nachtflug bevor. Allerdings musste ich bald wieder eine Pause machen. Nachdem ich schon vergeblich zwei Parkplätze angesteuert hatte, die alle komplett überfüllt waren, wurde ich auf dem dritten Parkplatz endlich fündig. Zum Schluss wurde die Parkplatzsuche schon zu einem echten Krimi, da ich fast meine Lenkzeit überzogen hätte.

Am Freitagnachmittag war ich dann das Speiseeis endlich losgeworden. Ich machte mich wieder auf den Heimweg.



Zwischendurch machte ich noch einen kleinen Zwischenstop in meiner Lieblings LKW Waschhalle. Die Zugmaschine sah aber auch schon
wieder dreckig aus. Kurz vor 19:00 Uhr erreichte ich dann endlich mein Firmengelände. Jenny war auch noch im Büro gewesen.



Ich hoffe, dass euch der Bericht gefallen hat. :)

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Montag, 20. Januar 2014, 23:42

Ein erfolgreiches Geschäftsjahr

Hallo liebe Trucker Fans,

Der Januar ist bald schon wieder zu Ende. Zeit für einen kleinen Rückblick auf das vergangene Jahr. Vor Weihnachten konnten wir unseren Fuhrpark noch um einen neuen Volvo FH erweitern. Der Truck wurde natürlich selbstverständlich noch etwas verschönert. Er bekam eine hammercoole Lackierung und dazu noch ein paar schöne Anbauteile. Auch im Innenbereich wurde einiges für das Wohlfühlambiente getan. Unsere Auftraggeber waren mit unseren Leistungen sehr zufrieden und sicherten uns dementsprechend auch zu, dass wir auch im kommenden Jahr als fester Transportpartner eingeplant werden. Für uns als kleine Spedition war das natürlich ein Riesenerfolg. Zu den Feiertagen gönnten wir uns etwas Ruhe. Jenny, meine Lebensgefährtin und gleichzeitig auch Disponentinund Bürochefin nutzte die
Zeit, in der ich mal nicht unterwegs war, dafür um mit mir zu reden. Sie teilte mir mit, dass sie gerne noch eine weitere Bürokraft einstellen möchte, da die Büroarbeiten mittlerweile Ausmaße annahmen, die sie alleine nicht mehr bewältigen konnte. Da ich selbst ja auch ja auch gelernter Speditionskaufmann bin, haben wir uns darauf geeinigt, dass ich sie bei der Disposition der LKW-Flotte unterstützen würde. Nach den Feiertagen ging dann der Speditionsalltag wieder los.

Bereits in der ersten Woche rief mich Jenny abends auf dem Handy an. Sie hatte wunderbare Neuigkeiten für mich. Und zwar hatte sich eine Firma bei uns in der Spedition gemeldet, die noch auf der Suche nach einem neuen Transportpartner war. Dies bedeutete für uns, dass wir noch einen zusätzlichen LKW benötigten, da wir diesen Auftrag mit dem bereits vorhandenem Fuhrpark hätten nicht durchführen können. Also stand die Anschaffung einer neuen Sattelzugmaschine als nächstes auf dem Plan. Wir entschieden uns für einen neuen Scania Streamline R 520 V8. Schon bei der Konfiguration des Trucks stand ziemlich schnell fest,
dass der Scania mein neues Arbeitsgefährt sein würde und der neue Volvo dann von einem meiner Fahrer zukünftig gesteuert werden würde. Natürlich wurden nach dem Kauf des Scania noch ein paar Veredelungen im Außen- und Innenbereich vorgenommen. Ich konnte es kaum noch erwarten, endlich mit dem neuen Truck so richtig loszulegen.


Und wie es nun einmal oft so ist, klappte in der Woche mal wieder gar nichts. Meine Planung, die ich noch am Wochenende erstellt hatte, ging hinten und vorne überhaupt nicht mehr auf. Durch die ganze Warterei bei den Firmen an den Rampen, weil teilweise die Ladung noch nicht fertig kommissioniert war, verschob sich natürlich alles immer weiter nach hinten. Das bedeutete für mich, dass ich mal wieder am Wochenende nicht zu hause sein würde. Eigentlich wollte ich das Tafelgeschirr in Wien schon am Donnerstagnachmittag laden. Ich schaffte es natürlich nicht. Ich versuchte natürlich mit aller Macht wieder diesen Rückstand
aufzuholen. Also beschloss ich, dass ich noch mitten in der Nacht den Auflieger mit dem Tafelgeschirr für Wien abholen würde.



Zu meinem Glück befand sich das Zentrallager am Stadtrand, so dass ich also sehr zügig die Autobahn erreicht habe. Und dann gabs nur noch eins: Gaaaasssssss und soviel Strecke wie möglich in der verbleibenden Fahrzeit machen.




Gegen 9:45 Uhr musste ich mir dann einen Parkplatz suchen, da die Fahrzeit zu Ende war. Ich fand auch schnell eine Raststätte. Bevor es in die Heia ging, musste ich noch Tanken.






Der Parkplatz war fast leer, naja ist ja auch klar die meisten anderen Trucker waren schon wieder längst unterwegs und hatten die Nacht zum Schlafen genutzt, so wie es auch eigentlich sein sollte. Mittlerweile hatte sich mein Biorhytmus auf die unregelmäßigen Arbeitszeiten eingestellt. Ich konnte mittlerweile zu jeder Tages- und Nachtzeit schlafen. Bevor ich endgültig einschlief chattete ich noch kurz mit Jenny, die zu hause schon im Büro saß und sich um die Abrechnungen kümmerte. Ich hatte den Wecker meines Handys auf 17:00 Uhr gestellt, so dass ich mich vor der Weiterfahrt noch duschen und rasieren konnte. Um kurz vor 19:00 Uhr
durfte ich dann auch endlich losfahren.



Ich lenkte meinen Scania wieder rauf auf die Autobahn und beschleunigte. Die Aussicht auf die kleinen Dörfer und das Gebirge dahinter war wieder einmal wunderschön. Trotz all der Hektik, die die Fahrerei heutzutage mit sich brachte, gönnte ich mir immer wieder diese kleinen Momente, auch mal die
Landschaft links und rechts entlang der Autobahn zu betrachten. Bis zur Abladestelle hatte ich noch gute 222 km vor mir.




Gegen halb elf erreichte ich meine Abladestelle. Die Rampe war auch frei, so dass ich den Auflieger sofort rückwärts an die Rampe fahren konnte. Für mich war jetzt Feierabend. Leider konnte ich auf dem Firmengelände mit meiner Zugmaschine nicht übernachten. Also war ich gezwungen mir noch einen
Parkplatz zu suchen.





Das war wieder eine neue Story. Ich hoffe, dass sie euch gefallen hat. Bis bald.

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Montag, 23. Juni 2014, 22:41

Eine gute Woche - Neuer Tourbericht

Hallo liebe Trucker Freunde,

heute habe ich wieder einen neuen Tourenbericht für euch. Ich habe mir für euch wieder eine schöne Geschichte überlegt. Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen.

Ich hoffte doch sehr, dass die neue Woche besser wird, als die vorangegangene. Wieder einmal bekam ich sehr deutlich zu spüren, was es bedeutet, wenn der Gesetzgeber die Fahrzeit vorschreibt. Nach etlichen Stunden Wartezeit bei den Kunden und zwei Vollsperrungen auf der Autobahn, schaffte ich es noch bis zum Kunden nach Frankfurt. Nachdem ich den Auflieger abgestellt hatte und einen Blick auf den Digitacho richtete, musste ich feststellen, dass die Fahrzeit bis nach Dortmund (Firmenhof) nicht mehr reichte. Also suchte ich mir in der Nähe einen Parkplatz für meine Zugmaschine, an dem ich einigermaßen meine Ruhe hatte. Ich wäre gerne noch nach hause gefahren, aber durch die tollen Fahrverbote und die noch besseren Gesetze, hieß es für mich Endstation in Frankfurt. Den Sonntag
vertrieb ich mir dann mit ein paar DVD's, einem Spaziergang und einem langen Telefonat mit meiner Freundin Jenny, die sich gleichzeitig auch mit um die Dispo und die Buchhaltung kümmert. Sie hatte für mich schon für Montag eine neue Ladung organisiert. Ich sollte Elektronikteile nach Grimsby bringen.








Bei der Firma angekommen, begrüßte mich schon der Lagerist mit einem mauligen "Schön, dass du auch schon da bist!" Na das ging ja schon gut los, am liebsten hätte ich ihm ja gleich eine passende Antwort gegeben, ich beherrschte mich aber und blieb freundlich. Nachdem sich der Lagerist wieder beruhigt hatte und wir auch ein bisschen ins Gespräch gekommen waren, bot er mir noch einen frisch gebrühten Kaffee an. Danach koppelte ich den Auflieger an die Zugmaschine und machte mich dann mit den Elektronikteilen im Wert von mehreren tausend Euro auf den Weg.

Nachdem ich den Auflieger unbeschadet abgeliefert hatte, meldete sich Jenny kurz bei mir und gab mir die neue Ladestelle durch. Auf mich wartete eine Ladung mit 15 Tonnen Speiseeis. Das Ziel der Ladung war Warschau. Na toll meine Begeisterung über diese weite Strecke hielt sich in Grenzen. Im Hinterkopf rechnete ich schon wieder damit, dass ich wieder erst Samstagabend in Dortmund sein würde. Aber was soll's so ist das harte Truckerleben. Auf dem Weg zur Ladestelle flaute der Ärger dann schon ab, was auch ganz gut war. Denn ein miesgelaunter Fahrer kommt bei dem Kunden überhaupt nicht gut an. Der Kühlauflieger war bei meiner Ankunft schon komplett mit dem Eis beladen, so dass ich den Auflieger aufsatteln konnte. Allerdings sollte es dann mit der Abfahrt doch nicht so schnell gehen, denn die Lieferpapiere waren noch nicht fertig. Ich vertrieb mir die Wartezeit mit einem kleinen Pläuschchen mit den Damen vorne im Büro. Die Damen nahmen mir mein Schulenglisch auch nicht weiter krumm. Das ist aber auch genau der Grund, warum ich gerne nach England fahre. Die Leute sind immer gut drauf und man kann sich mit ihnen einigermaßen gut verständigen. Nach ca. 30 Minuten und einer Tasse Tee ging es dann endlich los. Back on the Road!!! Was ich an England aber gar nicht mag sind die Geschwindigkeitsgrenzen. Auch davon hatte ich auf meiner Rückfahrt zur Fähre wieder mal reichlich. Bis auf 50 km/h regeln die den Verkehr runter. Und wenn man mal nicht schnell genug ist mit der Reduzierung der Geschwindigkeit gibt es auch gleich ein schönes Foto und einen Anruf von meiner Freundin, dass ich das Geld mal wieder sinnlos zum Fenster rausgeworfen habe.








Und schon hatte ich den Fährhafen erreicht. Ich hatte das Glück, dass ich schon viel zu früh da war. Also gönnte ich mir noch einen kleinen Snack und dazu einen
Instantkaffee. Nachdem der LKW dann im Bauch der Fähre verschwunden war, machte ich mich auf den Weg zu meiner Kabine. Irgendwie war ich echt geschafft. Schnell noch eine Dusche und dann ab ins Bett.


Mittlerweile war es Mittwochmorgen. Bergfest. Nach einem Frühstück an Bord der Fähre ging es noch einmal kurz rauf aufs Deck. Die Aussicht war einfach nur herrlich. In der Ferne konnte ich schon den Zielhafen erkennen. Für solche Momente muss man sich bei all dem Stress auch einmal die Zeit nehmen. Das ist das Schöne an diesem Beruf. So zurück zum Alltag. Kurz nach dem Anlegen im Hafen ging es dann über Amsterdam Richtung Osten. Die Tunnel in Amsterdam faszinieren mich immer wieder, vor allem, wenn man sich überlegt, dass oben drüber die Rollbahnen vom Flughafen lang gehen. Dieses Mal hatte ich allerdings kein Glück gehabt. Es kam leider kein Flugzeug in dem Moment über die Rollbahn, als ich mit meinem Scania unten durch bin.





Mittwochmittag und die deutsche Grenze ist in Sicht. Aber es sind immer noch über 900 km bis zum Ziel. Ich meldete mich bei Jenny, um mich zu erkundigen, ob sie schon eine Rückladung für Deutschland für mich hatte. Sie teilte mir mit, dass sie bislang noch keine Tour gefunden hat.

Kurz vor 18.00 Uhr war dann auch langsam Schicht im Schacht. Die Fahrzeit war wieder mal zu Ende. Bevor ich allerdings den Feierabend genießen konnte, musste ich erst noch den LKW betanken. Im Restaurant traf ich dann auch noch einen Freund, der ebenfalls als Subunternehmen unterwegs ist. Zusammen
genossen wir noch ein Feierabendbier.






Mitten in der Nacht ging es dann auch schon wieder weiter Richtung Polen. Kurz bevor ich die Abladestelle erreichte, meldete sich Jenny bei mir. Sie hatte eine Rücktour direkt nach Dortmund organisiert. Jetzt hieß es nur noch schnell abladen und dann auf zur letzten Ladestelle für diese Woche.





Das war schon wieder mein Tourbericht. Ich hoffe es hat euch gefallen. :)

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patman1

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Montag, 15. Dezember 2014, 08:58

Autoteile für die Heimatstadt - Neuer Tourbericht

Hallo liebe Trucker Freunde,


seit meinem letzten Tourbericht ist nun schon einige Zeit vergangen. Heute habe ich wieder eine, wie ich finde, schöne Story von meiner letzten Tour. Kurz vor Erreichen der Abladestelle in Duisburg erhielt ich von meiner Freundin Jenny einen Anruf. Jenny ist die gute Seele unseres kleinen
Transportunternehmens. Ohne ihre tatkräftige Unterstützung wäre die Tätigkeit als selbstfahrender Fuhrunternehmer so ohne weiteres gar nicht möglich. Sie teilte mir mit, dass sie für mich einen Anschlussauftrag organisieren konnte. Ich sollte Autoteile mit einem Gesamtgewicht von achtzehn Tonnen nach München ins Sammellager von GLS liefern.





Mit einer verbleibenden Fahrzeit von knappen 6 Stunden machte ich mich dann auf den Weg. Die Straßen waren zum Glück relativ gut geräumt gewesen. Neuschnee war auch erst einmal nicht mehr angesagt. Zum Fahren also ganz gute Voraussetzungen. Im Radio lief der Weihnachtsklassiker von Chris Rea „Driving Home for Christmas“.




Aus Duisburg raus ging es dann erst einmal über die Landstraße Richtung Autobahn. Ich freute mich schon riesig auf zu hause. Durch die angespannte Lage in der Logistikbranche und dem immer mehr zunehmenden Konkurrenzdruck durch die großen Speditionen aus Osteuropa kamen die Aufträge auch nicht mehr massig rein. Das führte natürlich auch dazu, dass auch ich das ein oder andere Wochenende nicht zu hause verbringen konnte. Als kleines Unternehmen ist die Wirtschaftlichkeit des Fuhrparks eines der wichtigsten Kriterien.



Ich erreichte dann auch ganz schnell die Autobahn. Die Autobahn war natürlich um die Zeit schon sehr leer. Ich stellte also den Tempomaten auf kurz über 80 km/h ein. Nebenbei brühte ich mir noch etwas Wasser für einen leckeren Cappuccino auf.

Leider gibt es aber zu jeder Tageszeit Autofahrer, die besser nicht hinter dem Steuer sitzen sollten. Man hört ja immer wieder, dass PKW Fahrer riskante Manöver gegenüber LKW Fahrer starten. Und genau so etwas musste mir natürlich in dieser Nacht passieren. Ich befand mich mit meinem Sattelzug im rechten Fahrstreifen und musste in die Mitte wechseln, da ich die Autobahn nicht verlassen wollte. Im Außenspiegel sah ich, dass sich von hinten ein PKW ziemlich schnell näherte. Also wollte ich ihn noch vorbeiziehen lassen und dann die Spur wechseln. Und was macht der PKW??? Bremst auf meine Geschwindigkeit runter und bleibt direkt neben meinem LKW. Na super!!! Was soll dieses Verhalten???



Ich musste meinen Sattelzug abrupt abbremsen, um eine Kollision zu vermeiden. Ich merkte, wie mein Puls richtig raste. Mit 64 km/h ordnete ich mich dann hinter dem PKW ein, der in diesem Moment wieder Gas gab. Ich war innerlich so aufgebracht, dass ich mich nur schwer beruhigen konnte.




Kurz vor 4.00 Uhr am Sonntagmorgen steuerte ich dann einen Parkplatz an, um Feierabend zu machen. Ich war auch ziemlich fertig gewesen. Die Fahrt bei Nacht ist dann doch ganz schön anstrengend. Bevor ich dann endgültig in die Koje kroch, schickte ich noch eine SMS mit einem Guten Morgen Gruß an Jenny.
Um 12.30 Uhr klingelte dann schon wieder der Wecker vom Handy. Nach der Katzenwäsche am Truck holte ich mir im Shop der Tankstelle erst einmal einen großen Kaffee und ein belegtes Brötchen. Irgendwie hatte ich keine Lust mir selbst einen Toast im LKW zu schmieren. Kurz vor der Abfahrt machte ich noch die entsprechende Abfahrtskontrolle. Mit der Ladung war noch alles in Ordnung gewesen. Die Tanks waren auch noch alle ordnungsgemäß verschlossen. Kurz nach halb sechs erreichte ich dann die Abladestelle.





Der Sicherheitsmitarbeiter am Pförtnerhäuschen wusste Bescheid, dass ich heute mit der Lieferung kommen würde. Es war also kein großes Problem gewesen den Trailer an die Rampe zu fahren. Dann noch schnell abgesattelt. Und schon war ich wieder vom Hof verschwunden und auf dem Weg zu meiner Halle, um den LKW dort abzustellen.



Jenny war auch schon da. Sie saß im Büro und war dabei Rechnungen zu schreiben. Ich freute mich riesig, als ich sie sah. Nachdem wir noch eine Stunde im Büro verbrachten, fuhren wir dann auf den Weihnachtsmarkt, um den Sonntagabend ausklingen zu lassen.


Das war schon wieder mein Tourbericht. Ich hoffe, dass er euch gefallen hat. Achso übrigens, habe ich mich mal an die Erstellung eines eigenen Firmenskins für meinen LKW rangetraut. Würde mich über euer Feedback dazu freuen.

Bis zum nächsten Tourbericht.

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